Infrastruktur für die Dreiländerbahn ausbauen

Der Kreisverband Siegen-Wittgenstein und Olpe des Verkehrsclub Deutschland (VCD) hielt kürzlich seine Jahreshauptversammlung ab.
Zentrales Thema der Veranstaltung war die Dreiländerbahn, die am 12. Dezember ihren Betrieb aufgenommen hat und neue Maßstäbe hinsichtlich Pünktlichkeit, Komfort und Service setzen soll. Mitglieder des VCD haben inzwischen zahlreiche Fahrten mit der Dreiländerbahn durchgeführt. Dabei ist insbesondere die ansprechende Innenausstattung des neuen Triebwagens Vt 648, von dem die Dreiländerbahn sieben Stück einsetzt, positiv aufgefallen. Gut gepolsterte, bequeme Sitze mit Armlehnen, durchgehende Gepäckablagen, viel Platz für Fahrräder und Kinderwagen sowie die Ausstattung mit einem Fahrscheinautomat sind Kennzeichen des Fahrzeugs. Auf der Rothaarbahn wurden die Bahnsteige in Ferndorf und Kredenbach verlängert, so dass im morgendlichen Berufsverkehr eine größere Zugeinheit eingesetzt werden kann. Die Züge werden in der Regel aus zwei Triebwagen gebildet, so dass die in der Vergangenheit häufig zu beobachtende Überfüllung insbesondere zwischen Siegen und Hilchenbach nicht mehr vorkommen dürfte.
Durch die Verlegung der Abfahrtszeit des Zuges, der bisher um 19.56 Uhr von Siegen nach Erndtebrück fuhr, auf 20.11 Uhr können nun auch Beschäftigte der City-Galerie mit der Rothaarbahn nach Hause fahren. Die Abfahrtszeit des Anschlussbusses nach Bad Berleburg wurde jedoch nicht an die spätere Ankunftszeit in Erndtebrück angepasst; hier muss nachgebessert werden.
Insgesamt sind in den ersten Betriebstagen Verbesserungen für die Fahrgäste auf der Rothaarbahn sichtbar geworden. „Allerdings ist noch ein Ausbau der Infrastruktur notwendig, damit die Dreiländerbahn eine runde Sache wird“, stellt Achim Walder fest. Hierzu gehört neben dem Bau einer Wendeschleife am Dahlbrucher Bahnhof für die Verknüpfung der Buslinie Müsen – Dahlbruch mit der Rothaarbahn auch die Einrichtung eines Bahnhaltepunktes in der Kreuztaler Stadtmitte. „Die Bahn muss dort halten, wo die Menschen wohnen, arbeiten und einkaufen,“ so Walder. Ein Haltepunkt „Kreuztal-Mitte“ wird noch wichtiger, wenn die geplante Ausdünnung des Busverkehrs zwischen Kreuztal und Hilchenbach umgesetzt wird und sich der öffentliche Personennahverkehr im Ferndorftal noch stärker auf die Bahn verlagert.
Für den Raum Wittgenstein fordert der VCD vor allem den Erhalt der Fahrkartenausgabe im Bahnhof Bad Berleburg, die dort als Mobilitätszentrale einen umfassenden und qualifizierten Service für Bus- und Bahnkunden bietet und nach Auffassung des VCD einen unverzichtbaren Bestandteil eines attraktiven öffentlichen Nahverkehrs auf Schiene und Straße darstellt.