InterConnex statt Interregio

Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember wird die Deutsche Bahn AG mit dem Interregio Frankfurt – Siegen-Weidenau – Norddeich den letzten Fernverkehrszug, der zur Zeit noch den Bereich Siegen-Wittgenstein/Olpe bedient, streichen. Welche Perspektiven der Schienenpersonenfernverkehr im heimischen Raum hat, darüber diskutierten die Mitglieder des Arbeitskreises Schienenverkehr Südwestfalen und des VCD-Kreisverbands Siegen-Wittgenstein auf einer gemeinsamen Veranstaltung kürzlich mit Dipl. Ing. Uwe Brücher, der als Teamleiter Angebots- und Geschäftsentwicklung bei der Connex Regiobahn GmbH, Frankfurt, tätig ist. Hübner erläuterte, dass das Angebot InterConnex eine Alternative zwischen dem hochwertigen Fernverkehr der DB AG (Intercity, Intercity-Express) und dem Nahverkehr darstellt und als Antwort auf die bundesweite Einstellung der Interregio-Verkehre gedacht sei. Wesentliche Produktmerkmale seien ein einfacher Tarif, der auf einem niedrigen Grundpreis aufbaut. Fahrscheine sind ohne Aufpreis im Zug sowie in den meisten Reisebüros erhältlich. Das Tarifniveau liege deutlich unter den DB-Preisen. Der große Erfolg des ersten InterConnex, der seit 1. März 2002 in der Relation Gera – Leipzig – Berlin – Rostock verkehrt, zeige, dass bei einem guten Preis-/Leistungsverhältnis auch außerhalb der Ballungsgebiete Fernverkehrszüge mit hoher Auslastung gefahren werden können. Ab 15. Dezember 2002 werde daher ein weiterer InterConnex Zittau (Oberlausitz) mit Stralsund über Cottbus und Berlin verbinden. Für den Frühsommer 2003 sei mit einem Laufweg von über 900 Km ein tägliches Angebot in der Relation Köln – Siegen – Gießen – Kassel – Halle – Berlin – Rostock geplant. Der Zug nach Berlin/Rostock wird Siegen gegen 9.30 Uhr verlassen, der Gegenzug erreicht Siegen gegen 16.45 Uhr. Arbeitskreis Schienenverkehr und VCD begrüßen den Aufbau eines alternativen Angebots im Schienenpersonenfernverkehr, zeigt doch das Beispiel des InterConnex, dass sich auch in diesem Marktsegment durch den Wettbewerb verschiedener Anbieter Vorteile für den Kunden ergeben und Regionen, die nicht ins Angebotskonzept der DB passen, erfolgreich im Schienenpersonenfernverkehr bedient werden können.