Rothaarbahn – Neuer Fahrplan gescheitert

Seit dem Fahrplanwechsel im letzen Dezember haben die Verspätungen der Rothaarbahn ein bisher nicht gekanntes Ausmaß erreicht. Ursache sind diesmal nicht fehlende Lokführer sondern das Fahrplanexperiment, mit dem die Rothaarbahn nach Betzdorf verlängert wurde. Dazu wurde die Fahrzeit von Siegen nach Hilchenbach und zurück um 5 Minuten verkürzt. Dieser Plan wird aber oft nur am späten Vormittag eingehalten. Zur Hauptverkehrszeit sind die Züge meist 4 Minuten und mehr verspätet. Immer wieder werden 10 Minuten überschritten. Dann gehen auch Anschlüsse an andere Linien in Erndtebrück, Kreuztal, Siegen und Betzdorf verloren.
Das Ziel, die Fahrzeiten zu verkürzen, wurde bereits vor mehreren Jahren verkündet. Es wurden auch einige Maßnahmen genannt, die dafür erforderlich sind. Leider wurde davon bis heute zu wenig umgesetzt. Nur die zwei zusätzlichen Signale bei Freusburg verbessern die Zugfolge zwischen Betzdorf und Siegen. Die seit einem halben Jahr eingesetzten neuen Triebwagen verfügen über deutlich mehr Antriebsleistung als die älteren Modelle. Trotzdem sind sie nach meiner Beobachtung nicht schneller unterwegs. Weiteren Ideen wie die Umgestaltung des Bahnhofs Hilchenbach wurden bisher nicht realisiert.
Beim Warten auf den verspäteten Zug stellt sich die Frage, warum der Fahrplan geändert wurde, obwohl die Vorbedingungen für eine zuverlässige Einhaltung nicht gegeben sind. Alle weiteren Maßnahmen zur Beschleunigung der Rothaarbahn können nicht kurzfristig verwirklicht werden. Deshalb bleibt nur noch der Wunsch, zwischen Siegen und Bad Berleburg möglichst bald zum stabileren Fahrplan aus dem letzten Jahr zurückzukehren.