VCD Verkehrspreis 2017

Verkehrsclub Deutschland Kreisverband Siegen-Wittgenstein und Olpe

Am 16. Dezember 2017 verlieh der VCD-KV den Verkehrspreis an die 10 Bürgerbusvereine in der Region Südwestfalen.

Begrüßung durch Achim Walder, VCD Kreisvorsitzender

In seiner Begrüßungsrede stellte der Vorsitzende die Ziele des Verkehrsclub Deutschland als Verband für eine ökologische Möbilität vor.

Achim Walder, VCD Vorsitzender

Des weiteren verwies er auf die bisherigen Auszeichungen hin: Stadt Bad Laasphe für die Finanzierung des Bahnverkehr zwischen Wallau und Laasphe, Initiative zur Einführung des Nachtbusses durch Oliver Backhaus, Stadt Kreuztal für den Umbau der Busbuchten zu BusCaps, Auszeichung der DB für den kundenfreundlichen Bahnhof in Lennestadt und Bad Laasphe und Auszeichnung der Politiker für die Einführung des kostenlosen Schülertickets für alle Schüler zur Nutzung im Kreisgebiet an allen Tagen, ohne dass ein Beitrag von den Eltern erhoben wird. Dieses Jahr will der VCD-Kreisverband die ehrenamtlichen Aktiven der 10 Bürgerbusvereine unter dem Motto ‚Bürger fahren für Bürger‘ auszeichnen.

Laudatio von Günter Linde, VCD stell. Vorsizender

In vielen Wohngebieten, besonders abseits der Hauptverkehrsrouten, gab es oft keinen ­regel­mäßigen Busverkehr oder Entfernungen zu Bushaltestellen betragen teilweise mehr als 500m. Da brachte 1997 ein VCD-Aktiver die Idee der Bürgerbusse in die Region. Die bestehende ­Angebotslücke schließen nun die Bürgerbus-Vereine mit ihren kleinen Bussen.

Nach der Gründung des ersten Bürgerbusvereins in Kreuztal (Okt. 1997) fand die Idee auch in anderen Kommunen Interesse und so folgten BB-Bad-Laasphe (September 2000), BB-Neunkirchen (April 2004), BB-Erndtebrück (Oktober 2005), BB-Wenden (November 2005), BB-Hilchenbach (November .2005), BB-Burbach (Oktober 2006), BB-Finnentrop (Februar 2007), BB-Netphen (April 2008) und BB-Kirchhundem (Dezember 2009).
Achim Walder unterstützte die Gründung oder leitete die Gründungsversammlungen in Netphen, Neunkirchen, Hilchenbach, Erndtebrück, Burbach, Wenden, Finnentrop, Kirchhundem, Bad Laasphe, Nümbrecht im Bergischen Land, Bad König im Odenwald 2017, Lüthringhausen im Münsterland, Brandenburg in Luxemburg und hielt Vorträge bei  Projekten in Großbritannien und der Schweiz. In Kreuztal ist er seit 20 Jahren Vereinsvorsitzender, in Bad Laasphe und Wenden hatte er dieses Amt mehrere Jahre inne.
Heute sind die Bürgerbusse mit ihren derzeit 180 aktiven, engagierten Fahrerinnen und ­Fahrern ein fester Bestandteil des ÖPNVs in den Randgebieten der Gemeinden und Städte. So ­wurden fast 265.000 Stunden Fahrdienst geleistet, fast eine Million Fahrgäste befördert und 5,5 ­Millionen Kilometer zurückgelegt. Eine Strecke, die 14,5 mal der Entfernung von der Erde zum Mond ­entspricht.
Neben der Beförderung der Fahrgäste ins Stadtzentrum, zum Arztbesuch, zu Kulturveran­staltungen oder auch nur zum Treffen mit Freunden im Café übernehmen die Fahrer oft auch kleine Aufgaben im persönlichen Bereich der Fahrgäste. Damit ist der Bürgerbus in gewisser Weise auch eine soziale Einrichtung, wie viele der fast eine Million Fahrgäste gerne bestätigen.

Grußwort Frank Beckehoff – Landrat Kreis Olpe

„Bürger fahren für Bürger“ – so lautet das Motto der Bürgerbusse in NRW. Hier und heute werden Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet, die sich unter diesem Motto in herausragender Weise ehrenamtlich engagieren: die ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer der Bürgerbusse in unseren Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein!


Herzlichen Glückwunsch an sie alle, liebe Fahrerinnen und Fahrer, die Sie zu recht mit dem VCD-Verkehrspreis 2017 ausgezeichnet werden, wobei ich meinen besonderen Glückwunsch natürlich an die Fahrerinnen und Fahrer aus dem Kreis Olpe, nämlich aus Finnentrop, Kirchhundem und Wenden richte. – Glückwunsch und Dank geht aber auch an die Verantwortlichen des hiesigen Kreisverbands, die die gute Idee hatten, unsere Bürgerbusfahrerinnen und -fahrer und ihr ehrenamtliches Engagement mit dem VCD-Verkehrspreis in diesem Jahr auszuzeichnen.
Meine Damen und Herren, Bürgerbusse werden in der Regel dort eingesetzt, wo regulärer Linienverkehr wirtschaftlich nicht mehr tragbar ist und aus diesem Grunde keine Buslinie verkehrt bzw. nur eingeschränkter Busverkehr vorhanden ist. Durch den Betrieb der Bürgerbusse erhalten die dort lebenden Bürgerinnen und Bürger neue Möglichkeiten der Mobilität. Mobil sein, das ist die Devise. Freunde und Nachbarn besuchen, Behördengänge, Einkäufe und Arztbesuche erledigen – das wird mit dem Bürgerbus möglich. Mit anderen Worten: Die Bürgerbusse machen die Bürger mobil!
Die Idee der Bürgerbusse lebt vom ehrenamtlichen Engagement, insbesondere der Bürgerbusfahrerinnen und -fahrer. Ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement ist es, das den Betrieb eines Bürgerbusses ausmacht. Ohne die ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer sähe es vor allem in unseren ländlichen Gebieten schlechter aus mit der Mobilität. Bürgerbusfahrer bewegen hier im wahrsten Sinne des Wortes, sie zeigen Engagement für den Menschen auf dem Land und für den öffentlichen Nahverkehr. Sie wollen helfen, die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger in der jeweiligen Gemeinde zu verbessern.
Meine Damen und Herren, der frühere Bundespräsident Roman Herzog hat einmal formuliert: „Unsere Gesellschaft wäre ohne ehrenamtlich tätige Menschen nicht nur ärmer und kälter, sondern sie wäre auch weniger funktionsfähig.“
Ich denke, für das, was er damit zum Ausdruck gebracht hat, sind Sie, liebe Bürgerbusfahrerinnen und -fahrer, ein gutes und vorbildliches Beispiel. Mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz übernehmen Sie Verantwortung in unserem Gemeinwesen und ermöglichen eine sinnvolle Ergänzung des vorhandenen ÖPNV.
Für dieses Engagement möchte ich Ihnen meinen ausdrücklichen Dank und meine Anerkennung aussprechen.
Für die Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute und viel Erfolg mit ihren Bürgerbussen.

Grußwort Andreas Müller – Landrat Siegen-Wittgenstein

 Lassen Sie mich beginnen mit: „Herzlichen Glückwunsch – und vielen Dank!“  Herzlichen Glückwunsch an die Fahrerinnen und Fahrer der zehn Bürgerbus-Vereine in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe. Ich denke, Sie haben die Auszeichnung mit dem VCD-Verkehrspreis wirklich verdient.

Und vielen Dank an den VCD, dass Sie mit dieser heutigen Auszeichnung ein wirklich tolles, ehrenamtliches Engagement würdigen und damit auch in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit rücken. Das haben die Fahrerinnen und Fahrer der Bürgerbusse auch verdient! Denn das ist ein wirklich tolles ehrenamtliches Engagement. Die Bürgerbusse sind ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Individualverkehr z.B. mit dem Auto und unserem ÖPNV-Angebot von Bussen und Bahnen. Man kann sie gar nicht mehr wegdenken. Sie fahren Bereiche an, in denen nur wenige Fahrgäste ein- oder aussteigen möchten, mitten in Wohngebieten. So ein Angebot würde sich mit hauptamtlichen Fahrern gar nicht betreiben lassen. Das Modell Bürgerbus funktioniert nur, weil Sie, die ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer, sagen: Das ist eine gute Sache, ich bringe mich ein, setzte mich regelmäßig ein-, zwei- oder dreimal im Monat hinters Steuer und bin Bürgerbus-Fahrer. Ohne die Bürgerbusse, meine Damen und Herren, gäbe es große Mobilitätsprobleme – gerade für ältere Menschen. Die meisten Fahrgäste sind über 60 Jahre alt, 90 Prozent von ihnen sind Frauen. Sie sind auf den Bürgerbus angewiesen. Immer Enkel und Kinder einspannen, wenn man mal zum Arzt, zum Einkaufen oder auch nur zum Frisör will, funktioniert nicht. Tagsüber sind die oft selbst auf der Arbeit, falls sie überhaupt noch im Dorf bzw. irgendwo um die Ecke wohnen. Im Bürgerbus geht es auch in der Regel ruhig und entspannt zu. Ein Sitzplatz ist immer garantiert, denn es dürfen ja ohnehin nur sitzende Personen transportiert werden. Man kennt sich, die Fahrer die Fahrgäste und umgekehrt. Und gerade die soziale Komponente ist beim Bürgerbus unglaublich wichtig. Da wird schon mal auf einen Fahrgast gewartet, der am Morgen mitgefahren ist und von dem man ganz genau weiß, dass er jetzt wieder zurück muss. Der Fahrer hilft beim Ein- und Aussteigen – wenn es sein muss – oder trägt auch schon mal eine Einkaufstasche.
Bürgerbusse schaffen Unabhängigkeit und ermöglichen Teilhabe – das ist mir als Landrat ganz besonders wichtig. Denn genau diese Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möchte ich möglichst vielen Menschen eröffnen. Das ist eine große Herausforderung. Und das gelingt nur, wenn es Angebote wie die Bürgerbusse gibt, und Menschen wie Sie, die sagen: „Hier investiere ich gerne einen Teil meiner Zeit, hier arbeite ich gerne ehrenamtlich mit!“. Vielen, vielen Dank dafür!
Danke übrigens auch an Achim Walder, der viele der Bürgerbusvereine bei uns in der Region mit gegründet oder zumindest dabei mitgeholfen hat. – Ohne Sie, lieber Achim Walder, gäbe es vermutlich viele dieser Vereine nicht. Herzlichen Dank, dass Sie sich der Sache der Bürgerbusse so verschrieben haben!
Meine Damen und Herren, ich durfte übrigens selbst mal am Steuer eines Bürgerbusses sitzen: In Kreuztal. Ich bin aber nur eine kleine Strecke gefahren: Nur einmal über den Marktplatz. Aber immerhin habe ich ein tolles Kompliment bekommen. Ein Fahrgast, eine ältere Dame, hat mich mit den Worten begrüßt: „Heute haben wir aber einen knackigen Fahrer!“ So ein Kompliment hört man als Landrat auch nicht jeden Tag. Wenn ich dann irgendwann mal nicht mehr Landrat bin, kann ich mir dann ja überlegen, wo ich selbst mal Bürgerbus-Fahrer werde – ich hätte ja 10 Vereine bei uns zur Auswahl. Aber ich hoffe, dass ich noch ein bisschen Zeit habe, bis ich mich ernsthaft mit dieser Frage beschäftigen muss.
In diesem Sinne: Noch einmal herzlichen Glückwunsch den Bürgerbus-. Fahrerinnen und -fahrern in Siegen-Wittgenstein und Olpe für die Auszeichnung mit dem VCD-Verkehrspreis 2017 – und alles Gute und möglichst unfallfreie Fahrten auch im kommenden Jahr.

Achim Walder und Albrecht Kramer (beide BB-Kreuztal)

Als besonderen Gast bei der Preisverleihung konnte AchimWalder Albrecht Kramer begrüßen. Der heute 84jährige war Bürgerbusfahrer der ersten Stunde in Kreuztal. Er fährt zwar nicht mehr selbst, ist aber stets rege am Vereinsleben beteiligt.

Bürgerbus Bad Laasphe

Gründung 26.09.2000 – 37 Stunden/Woche – 590 km/Woche – 17 FahrerInnen

Bürgerbus Erndtebrück

Gründung 27.10.2005 – 48 Stunden/Woche – 800 km/Woche – 9 FahrerInnen

Bürgerbus Finnentrop

Gründung 08.02.2007 – 60 Stunden/Woche – 1200 km/Woche – 18 FahrerInnen

Bürgerbus Hilchenbach

Gründung 28.11.2005 – 36 Stunden/Woche – 660 km/Woche – 17 FahrerInnen

Bürgerbus Kirchhundem

Gründung 02.12.2009 – 12 Stunden/Woche – 225 km/Woche – 7 FahrerInnen

Bürgerbus Kreuztal

Gründung 30.10.1997 – 60 Stunden/Woche – 1250 km/Woche – 25 FahrerInnen

Bürgerbus Netphen

Gründung 26.04.2008 – 17 Stunden/Woche – 510 km/Woche – 18 FahrerInnen

Bürgerbus Neunkirchen

Gründung 27.04.2004 – 55 Stunden/Woche – 1230 km/Woche – 31 FahrerInnen

Bürgerbus Wenden

Gründung 01.11.2005 – 25 Stunden/Woche – 620 km/Woche – 17 FahrerInnen



Klaus-Dieter Wern, Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd

Klaus-Dieter Wern, Geschäftsführer der VWS, freut sich sehr über die Einladung zur Verleihung des VCD Verkehrspreises 2017.
Sein besonderer Dank und seine Gratulation geht an diesem Tag an die ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer, aber natürlich auch an Achim Walder, der das Projekt Bürgerbus mit dem Bürgerbusverein Kreuztal im Jahr 1997 ins Leben gerufen hat.
Herr Wern lobt die stets gute Zusammenarbeit mit Achim Walder in den Jahren seit Gründung des ersten Bürgerbusvereins.
Die Bürgerbusvereine sorgen dafür, dass in bestimmten Regionen, die vom regulären Linienverkehr nicht bedient werden, weiterhin eine Mobilität für die dort lebenden Menschen besteht. Hier hebt Herr Wern insbesondere nochmal das Ehrenamt hervor. Dies ist in der heutigen Gesellschaft nicht selbstverständlich, um so mehr verdient dieser Einsatz eine hohe Anerkennung.
Die Mitarbeiter der VWS und selbstverständlich auch er selbst stehen bei auftretenden Fragen den Bürgerbusvereinen gerne zur Seite – wie bereits seit vielen Jahren praktiziert. Die VWS ist Konzessionär der Bürgerbuslinien und somit verantwortlich für verschiedene Bereiche, wie z.B. die Beantragung der Förderung und die Beschaffung der Fahrzeuge sowie vieles mehr.
Für die Zukunft wünscht Herr Wern den Bürgerbusfahrerinnen und Fahrer allzeit gute Fahrt und dem Projekt Bürgerbus weiterhin viel Erfolg.
Und nochmals herzlichen Glückwunsch! Sie haben diese Auszeichnung verdient!

Gruppenbild mit Bürgerbus-Fahrzeugen

weitere Bilder der Preisverleihung

 

Auszeichnung Bahnhof Bad Laasphe und Busstation

kundenfreundlicher Bahnhof in der Region Südwestfalen

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(c) Peter Stephan

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(c) Klaus-W. Friedrich

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(c) Deutsche Bahn

Der Bahnhof Bad Laasphe ist nach seinem gelungenen Umbau ein ausgezeichnetes Beispiel für einen kundenfreundlichen Bahnhof in Südwestfalen. Für den VCD KV Siegen-Wittgenstein und Olpe, PRO BAHN – Regionalverband Ruhr und den AK Schienenverkehr Südwestfalen war es nicht schwer, einvernehmlich diese Wahl zu treffen. Dies überrascht Kenner dieses Bahnhofs nicht, da er mittlerweile zu einem Schmuckstück geworden ist. In den Bahnhof, der ab 2009 renoviert wurde, ist wieder Leben eingekehrt.
Hier haben die Stadt Bad Laasphe, die Kurhessenbahn (Deutsche Bahn AG) und der Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS) im NWL hervorragend kooperiert. Das Bahnhofsgebäude war in die Jahre gekommen. Nach dem Kauf des Bahnhofsgebäudes durch die Stadt war die Voraussetzung für eine grundlegende Sanierung geschaffen. Bahnhofsgebäude und Bahnsteige entsprechen jetzt zeitgemäßem modernen Standard. Reisende können im Bahnhof Fahrkarten kaufen, sich mit Reiseproviant versorgen oder die Wartezeit in dem neuen Bistro verkürzen. Das Bistro, von der Kurhessenbahn betrieben, ist zum Glanzpunkt des Bahnhofs geworden, es lädt auch zu längerem Verweilen ein. Reisende und Besucher können in schönem Ambiente Kaffee, Tee und andere Köstlichkeiten genießen. Eine Besonderheit bietet der Gastbereich mit dem Blick auf die Gleise und Bahnsteige.
Neben der Modernisierung des Bahnhofsgebäudes wurde auch das Umfeld neu gestaltet, übersichtlich, sicherer und mit kurzen Wegen. Die Bushaltestellen wurden näher an den Bahnhof gerückt, ankommende oder abfahrende Bahnreisende müssen nicht mehr die Bundesstraße überqueren. Alle Bushaltestellen wurden auf die Bahnhofsseite verlegt. An den Bushaltestellen erleichtern Haltestellenfunktionspläne die Orientierung. Der Bahnhofsvorplatz wurde barrierefrei gebaut, Blindenleitlinien verbinden Bushaltestellen, Bahnsteige und das Bahnhofsgebäude. Modern und funktionsgerecht, so lautet das Urteil, der Umbau ist gelungen._G4003
Auch die vorgelegte Planungssumme von 4 Millionen € für die Umbauten wurde nicht überschritten. Alle Gewerke wurden sach- und fristgerecht ausgeführt, besonderer Dank ist dafür der Kurhessenbahn, der Stadt Bad Laasphe, dem ZWS und den ausführenden Unternehmen auszusprechen.
Für das Gremium hat der Bahnhof Bad Laasphe Vorbildcharakter für weitere Bahnhofsrenovierungen in der Region. Das Votum für die Auszeichnung war einstimmig. Das Urteil bezieht sich auf die Planung, Durchführung und Umsetzung des Gesamtkonzeptes, bei dem das Kurhessenbahn-Café das Sahnehäubchen der gesamten Bahnhofsrenovierung darstellt.

Weitere Infos finden sie auf den Seiten der Fahrgastverbänden
www.vcd-siegen-wittgenstein-olpe.de
www.probahn-nrw.de
www.ak-schienenverkehr.de

Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Achim Walder

Unser langjähriger Vorsitzender Achim Walder wurde am 4.12.2014 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Mit dem Zitat von Mahatma Ghandi ‘Das Ziel weicht ständig vor uns zurück. Genugtuung liegt im Einsatz, nicht im Erreichen. Ganzer Einsatz ist ganzer Erfolg.’ leitete Andreas Müller, Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein, seine Laudatio zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Achim Walder ein. Dabei wurde deutlich, dass Achim in seinem Wirken als Umweltschützer im Verkehrsbereich mit seiner Tatkraft und seinem Wissen viele Institutionen und Verbände bereichert und motiviert hat.Das Pressefoto - Freude auf den Gesichtern
Vor 40 Jahren kam Achim Walder aus Bonn zum Studium an die UNI-Siegen. Die Verkehrsprobleme in der Region wurden bald deutlich und es galt mögliche Verbesserungen zu suchen. Eine erste Gruppe traf sich unter dem Namen „Interessenvertretung der Bus- und Bahnbenutzer in Südwestfalen“. Zunächst waren die Ursachen der Verkehrsproblematik ergründet werden. Das Verkehrsunternehmen VWS schien nicht wirklich an der Erhöhung der Fahrgastzahlen interessiert zu sein. Es wurde mehr auf Bedarfsverkehr mit wenigstens 10 Fahrgästen pro Haltestelle als auf Angebotsverkehr gesetzt. Schnell wurde klar, dass auf dieser Basis keine Lösungen zu finden waren. Achim Walder gründete den Kreisverband des Verkehrsclub Deutschland und fand schnell weitere Mitstreiter. Die Ein Tag der Freudeanstehenden Probleme zeigten sich bei Umsteigebedingungen, getrennten Fahrkarten für Bus und Bahn, zu wenige Verkehrsangebote am Abend und am Wochenende, unübersichtliche Fahrplanbücher und Vieles mehr. Erste Verbesserungen ergaben sich, als für die Region der Zweckverband Personennahverkehr Südwestfalen gegründet wurde. Die Mitarbeiter dort unter Leitung von Herrn Padt zeigten sich als Ansprechpartner, die die Sorgen der Fahrgäste ernst nahmen und für Abhilfe sorgten. Vieles hat sich in den letzten Jahren durch den Einsatz und die Vermittlung von Achim Walder verbessert. Im Arbeitskreis Verkehr der Uni Siegen wirkte er gemeinsam mit Prof. Dr. Bernward Engelen, der UNI-Verwaltung und dem Asta maßgeblich an der Einführung des Semestertickets mit und setzte sich für mehr Busverkehr und Taktverkehr auf der Schiene ein. Mit dem BUND wurde das JobTicket ins Leben gerufen. Mit dem ADFC wurden Fahrradabstellanlagen geplant und aufgestellt.Walder-Achim_Verdienstorden-2014_G4160
Beharrlichkeit, Frusttoleranz und sich nicht ablenken zu lassen, seien große Charakterstärken, die Achim Walder auszeichnen. ‘Ich habe seinen Mut und seine Energie immer bewundert,’ – diese Anerkennung kam schließlich vom früheren Landrat Paul Breuer. Bürger die nicht nur Ideen hätten, sondern auch Leute gewinnen und etwas umsetzen könnten, nötigten ihm Respekt ab, auch wenn man nicht immer am gleichen Strang gezogen habe.
Achim Walder selbst hob hervor, dass all seine Aktivitäten nur gemeinsam mit den vielen Gruppierungen und Mitstreitern möglich geworden sind, und dankte allen für ihre Unterstützung und ihr Engagement.