Zum Tag der Verkehrssicherheit startet Bündnis aus Verbänden und Unternehmen die Aktion „1000 Orte für Tempo 30“
Tempo 30 rettet Leben, erhöht die Verkehrssicherheit nachweislich und schafft Entspannung durch Klarheit. Anlässlich des Tags der Verkehrssicherheit fordert ein breites Bündnis aus Umwelt-, Verkehrs- und Verbraucherverbänden sowie Ärzten und Unternehmen daher die Änderung der deutschen Straßenverkehrsordnung. An einer exemplarischen Straßenkreuzung, im Berliner Prenzlauer Berg, wo Anwohner und Lokalpolitiker schon lange für eine Geschwindigkeitsreduzierung kämpfen, zeigte heute das Bündnis plakativ die Potentiale von Tempo 30. Die Aktion ist der offizielle Startschuss für die bundesweite Fotoaktion »1000 Orte für Tempo 30«, die den akuten Handlungsbedarf deutlich macht. Anja Hänel, Referentin für Verkehrssicherheit beim VCD: „Unter Experten und Unfallforschern ist Tempo 30 schon längst als eine der wichtigsten Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit auf den Straßen bekannt und anerkannt. Statistiken belegen es schwarz auf weiß: die Zahl der Verkehrsunfälle bei Tempo 30 geht um 40 Prozent zurück, die Verletzungsrisiken bei einem Zusammenprall von Fußgänger und Pkw sind wesentlich geringer als bei Tempo 50.“ Die bisherige Straßenverkehrsordnung (StVO) macht jedoch eine Vielzahl von Einzelausweisungen erforderlich. Sinnvolle Planungen, in denen sich die Wirkung von Tempo 30 optimal entfalten kann, werden erschwert. Es entsteht ein kleinteiliger Wechsel mit Tempo 50 und Tempo-30 Zonen. Für Autofahrerrinnen und Autofahrer ist das irreführend, zudem erfordert es komplizierte Ampelschaltungen und fördert Staus. Martin Kasztantowicz, Koordinationsstelle der Europäischen Bürgerinitiative „30km/h – macht die Straßen lebenswert!“: „Wir müssen das Prinzip umkehren, mit Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit und Tempo 50 dort, wo es erforderlich, aber auch sicher ist.“ Auch immer mehr Gemeinden erkennen, dass sich der Spielraum für die Ausgestaltung eines individuellen Netzes mit Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit erweitern würde. Müssten nur noch Tempo 50-Straßen ausgewiesen werden, würde sich der bürokratische Aufwand der Einzelausweisungen extrem verringern. Doch die Bundespolitik vermeidet es wieder einmal, sich gegen die Autolobby zu stellen. Zum Tag der Verkehrssicherheit appellieren der VCD und seine Verbündeten an die Bürger, die Fotoaktion »1000 Orte für Tempo 30« zu unterstützen und sich dort fotografieren zu lassen, wo Tempo 30 unerlässlich ist. Alle Fotos zusammen sollen zeigen, wir brauchen Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit innerorts – die Zeit ist reif. Parallel stärkt die Aktion die Europäische Bürgerinitiative „30 km/h macht die Straßen lebenswert“ (EBI). Wenn alle zusammen es schaffen, bis November 2013 eine Million Unterschriften zu sammeln, muss die EU-Kommission handeln. So kann ein entscheidender Impuls gesetzt werden – auch für die Änderung der Straßenverkehrsordnung in Deutschland. Zum Bündnis für Tempo 30 gehören der ADFC, der Bundesverband Carsharing, das Deutsche Kinderhilfswerk, die Europäische Bürgerinitiative „30km/h – macht die Straßen lebenswert!“, der Ökologische Ärztebund, Robin Wood, die Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung, der Branchenverband VSF, nextbike sowie der VCD. Mehr zur Aktion »1000 Orte für Tempo 30«“unter: http://tempo30.vcd.org/aktionskarte.html Sowie Informationen zur europäischen Bürgerinitiative unter: http://de.30kmh.eu Rückfragen und Interviewwünsche: Anja Smetanin, VCD-Pressesprecherin • Fon 030/280351-12 • Mobil 0171-6052409 • presse@vcd.org • www.vcd.org