„Alle reden vom Wetter. Wir nicht“

Vorschläge für besseren Bahnverkehr in NRW (nicht nur) im Winter

  1. verstärkter Einsatz von technischem Gerät und Personal von Seiten der DB Die dazu erforderlichen zusätzlichen Mittel sollten DB Netz bzw. DB Station und Service aufwenden, nicht etwa der Bund oder gar das Land NRW; in diesem Zusammenhang sollte die Landesregierung deutlich machen, dass anvisierte jährliche Gewinne von 0,8 bis 1,1 Mrd EUR 2011-14 allein von DB Netz angesichts der mangelnden Betriebsqualität nicht akzeptabel sind, zumal wenn diese Gewinne im wesentlichen aus öffentlichen Mitteln (Trassenpreise, bezahlt mit Regionalisierungsmitteln) stammen.

  2. vorsorgende Maßnahmen für den Störungsfall, Zu denken wäre etwa an zusätzliche Reservergarnituren an ausgewählten Bahnhöfen, inbesondere bei Linien mit langem Laufweg, z.B. RE 1, 4, 5, 6 bzw. S 1, 6, 8.

  3. verbessertes Management im Störungsfall: Freigabe von Fernverkehrszügen etc. Trotz aller Diskussionen und Zusagen etwa des DB-Konzernbeauftragten für NRW im Verkehrsausschuss des Landtages ist in der Praxis immer wieder zu erleben, dass Fernverkehrszüge zum Ärger der wartenden – und im Winter auch vielfach: frierenden – Fahrgäste trotz Verspätung etwa des RE nicht freigegeben werden. Dabei mag dies im Einzelfall bei besonders hochbesetzten Zügen nachvollziehbar sein, vielfach aber nicht, insbesondere nicht zwischen Köln und Dortmund bei den von Süden kommenden und in Dortmund Hbf endenden und nur noch gering besetzten ICEs. Und wenn gar nichts mehr geht, sollte die unkomplizierte Vergabe von Taxi- und ggf. Übernachtungsgutscheinen selbstverständlich sein.

  4. verbesserte Fahrgastinformation: Zwar hat sich die Information im Störungsfall nach Eindruck des VCD NRW in den letzten Jahren verbessert; mitunter fehlt es jedoch an Informationen, wie die Fahrgäste im konkreten Fall ihr Fahrtziel erreichen können. Neben der Information über einzelne Züge gehört dazu die Angabe zu den nächsten Fahrtmöglichkeiten in benachbarte Städte, auch mit alternativen Linien (S-Bahn auf anderem Gleis, ggf. U-Bahn). Wichtig ist in solchen Fällen ansprechbares Personal am Bahnsteig. In diesem Zusammenhang hält es der VCD NRW nicht für akzeptabel, wenn die DB mit öffentlichen Mittteln geförderte Investitionen dazu nutzt, eigene Bemühungen zurückzufahren, z.B. wenn bei Haltepunkten mit aus dem Konjunkturpaket II finanzierten dynamischen Schriftanzeigern anschließend auf Durchsagen verzichtet wird.

  5. verwendung der DB-Dividende (500 Mio EUR) an den Bund für ein Engpassbeseitigungsprogramm: Hier könnte die Landesregierung die mangelnde Berücksichtigung des Landes NRW bei den bisherigen Investitionen in die Schieneninfrastruktur und entsprechend den Bedarf im bevölkerungsreichsten Bundesland geltend machen.