In dieser Woche fährt für den WDR ein Sonderzug durch die touristisch reizvollen Regionen NRWs. Der mehr als 100 Jahre alte „Preußenzug“ der Mindener Museumseisenbahn sollte auch den Seebahnhof Sondern am Biggesee ansteuern, da am Bahnhof Sondern aber die Gleisinfrastruktur zurückgebaut wurde, wäre ein Abstellen dieses Sonderzuges nicht möglich gewesen. Dies führte dazu, dass die Organisatoren der Sonderfahrt die Tourismusregion Südsauerland aus dem Fahrplan nahmen und stattdessen Bad Laasphe in Wittgenstein ansteuern!
Der VCD-Kreisverband bedauert zu tiefst, dass die Region auf eine so bedeutsame Fahrt verzichten muss. Zum einen bringt der Zug über 100 Gäste in die betreffende Region, zum anderen ist damit ein erheblicher Werbefaktor verbunden. Der WDR veranstaltet an den betreffenden Bahnhöfen jeweils ein Fest und sendet zu dem täglich im überregionalen Programm des WDR-Fernsehens ca. ½ Stunde und stellt die betreffende Tourismusregion mit ihren Besonderheiten vor. Diese kostenlose und wirksame Werbung hat das Südsauerland leider an Bad Laasphe verloren.
Der VCD sieht darin aber leider erst den Beginn einer Krise. Seit Jahren wurde es seitens der kommunalen Politiker versäumt, sich für die so wichtige Gleisinfrastruktur an der Strecke des Biggesee-Express‘ einzusetzen. Dies hatte zur Folge, dass nach und nach Weichen und Ausweichgleise zurückgebaut wurden. Die traurige Folge ist, dass auf der Strecke nur noch der reguläre Linienverkehr abgewickelt werden kann, da es für Sonderzüge auf der eingleisigen Strecke keine Ausweichmöglichkeiten gibt und die Züge auch nicht mehr abgestellt werden können. Trauriger Höhepunkt der bisherigen Politik der Vernachlässigung scheint die Entscheidung zu sein, den bisher stillgelegten Streckenabschnitt Olpe – Dieringhausen aus dem Trassensicherungsprogramm zu nehmen.
Die Tourismusregion Südsauerland wird wohl auch weiterhin Touristen verlieren, da der Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Regionen zunehmen wird und sich die Touristenströme mehr und mehr in Regionen orientieren wird, die günstiger zu erreichen sind.
So lange die Politik nicht die Notwendigkeit erkennt, sich für die bessere Erreichbarkeit der Tourismusregion Südsauerland auf allen Wegen, also Straße und Bahn einzusetzen, manövriert sie die Region mehr und mehr ins Abseits!