Rothaarbahn nach Bad Berleburg beschleunigen

Im Mittelpunkt der letzten Mitgliederversammlung des VCD standen die bereits durchgeführten bzw. geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Schieneninfrastruktur in Wittgenstein und auf den weiterführenden Strecken nach Marburg und Siegen.
Insbesondere für die Obere Lahntalbahn kann nach mehrjährigem Betrieb durch die Kurhessenbahn eine positive Zwischenbilanz gezogen werden: So wurden hier die Gleisanlagen zwischen Leimstruth und Bad Laasphe mit Ausnahme eines Teilstücks bei Sassmannshausen komplett erneuert. An 10 Bahnübergängen wurden die Sicherungseinrichtungen auf den neuesten technischen Stand gebracht; der Bahnübergang am Haltepunkt Schameder wird derzeit modernisiert. Durch diese Maßnahmen konnte die Streckenhöchstgeschwindigkeit von bisher maximal 50 km/h abschnittsweise auf 60 bzw. 70 km/h angehoben und so die Fahrzeit zwischen Erndtebrück und Bad Laasphe um einige Minuten verkürzt werden. Darüber hinaus wurden der Haltepunkt Niederlaasphe neu gebaut und die übrigen Haltepunkte durch neue Wetterschutzhäuschen und eine Sanierung der Bahnsteige aufgewertet. „Es ist beachtlich, was die Kurhessenbahn in wenigen Jahren auf der Oberen Lahntalbahn geleistet hat“, so der Pressesprecher Peter Ladda, „nun sollte auch in die Infrastruktur der Rothaarbahn, die leider nicht im Zuständigkeitsbereich der Kurhessenbahn liegt, investiert werden.“
Besonders dringlich ist hier die Beseitigung der Langsamfahrstellen, die an zahlreichen Bahnübergängen bestehen. Zusammen mit einer Anhebung der zulässigen Streckengeschwindigkeit auf geeigneten Abschnitten kann so die Fahrplanstabilität insbesondere durch die Verlängerung der Wendezeit in Bad Berleburg, die mit 5 Minuten sehr knapp bemessen ist, verbessert sowie in Siegen der Anschluss nach Frankfurt wieder hergestellt werden. Darüber hinaus ist die Beschleunigung der Strecke notwendig, um den Halt in Womelsdorf wieder bedienen und zusätzliche Haltepunkte Erndtebrück-Ederfeld, Kreuztal-Mitte und Buschhütten einrichten zu können.
Der VCD appelliert daher an die Anliegergemeinden, die laufenden Untersuchungen der DB zur Schließung bzw. technischen Sicherung von Bahnübergängen konstruktiv zu begleiten. Die derzeit in der Hilchenbacher Kommunalpolitik diskutierte Verlegung des Zughalts vom Bahnhof Dahlbruch zu einem neuen Bahnsteig auf Höhe der Siemag hält der Arbeitskreis nicht für zielführend. „Der überwiegende Teil der Fahrgäste kommt hier aus dem Bereich der Dahlbrucher Ortsmitte und den angrenzenden Wohngebieten und erreicht den ziemlich abseitig gelegenen Bahnhof zu Fuß,“ weiß Peter Ladda aus Hilchenbach, zu berichten. „Durch die angedachte Verlegung würde sich der Weg für diese Bahnkunden nochmals um rund einen halben Kilometer verlängern. Der Halt in Dahlbruch würde dadurch noch unattraktiver.“
Der VCD regt daher an, dass die betroffenen Kommunen Hilchenbach und Kreuztal sich gemeinsam mit dem am Bahnhof Dahlbruch ansässigen Rohstoffhandel um eine Verbesserung der Zustände rund um den Bahnhof bemühen. Die Verlegung des Zughalts sollte nicht weiter verfolgt werden.