Auszeichnung Bahnhof Bad Laasphe und Busstation

kundenfreundlicher Bahnhof in der Region Südwestfalen

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

(c) Peter Stephan

VCD-Verkehrspreis_Bad-Laasphe-Bf_19(Klaus-W-Friedrich)

(c) Klaus-W. Friedrich

VCD-Verkehrspreis_Bad-Laasphe-Bf_65(Deutsche-Bahn)i800

(c) Deutsche Bahn

Der Bahnhof Bad Laasphe ist nach seinem gelungenen Umbau ein ausgezeichnetes Beispiel für einen kundenfreundlichen Bahnhof in Südwestfalen. Für den VCD KV Siegen-Wittgenstein und Olpe, PRO BAHN – Regionalverband Ruhr und den AK Schienenverkehr Südwestfalen war es nicht schwer, einvernehmlich diese Wahl zu treffen. Dies überrascht Kenner dieses Bahnhofs nicht, da er mittlerweile zu einem Schmuckstück geworden ist. In den Bahnhof, der ab 2009 renoviert wurde, ist wieder Leben eingekehrt.
Hier haben die Stadt Bad Laasphe, die Kurhessenbahn (Deutsche Bahn AG) und der Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS) im NWL hervorragend kooperiert. Das Bahnhofsgebäude war in die Jahre gekommen. Nach dem Kauf des Bahnhofsgebäudes durch die Stadt war die Voraussetzung für eine grundlegende Sanierung geschaffen. Bahnhofsgebäude und Bahnsteige entsprechen jetzt zeitgemäßem modernen Standard. Reisende können im Bahnhof Fahrkarten kaufen, sich mit Reiseproviant versorgen oder die Wartezeit in dem neuen Bistro verkürzen. Das Bistro, von der Kurhessenbahn betrieben, ist zum Glanzpunkt des Bahnhofs geworden, es lädt auch zu längerem Verweilen ein. Reisende und Besucher können in schönem Ambiente Kaffee, Tee und andere Köstlichkeiten genießen. Eine Besonderheit bietet der Gastbereich mit dem Blick auf die Gleise und Bahnsteige.
Neben der Modernisierung des Bahnhofsgebäudes wurde auch das Umfeld neu gestaltet, übersichtlich, sicherer und mit kurzen Wegen. Die Bushaltestellen wurden näher an den Bahnhof gerückt, ankommende oder abfahrende Bahnreisende müssen nicht mehr die Bundesstraße überqueren. Alle Bushaltestellen wurden auf die Bahnhofsseite verlegt. An den Bushaltestellen erleichtern Haltestellenfunktionspläne die Orientierung. Der Bahnhofsvorplatz wurde barrierefrei gebaut, Blindenleitlinien verbinden Bushaltestellen, Bahnsteige und das Bahnhofsgebäude. Modern und funktionsgerecht, so lautet das Urteil, der Umbau ist gelungen._G4003
Auch die vorgelegte Planungssumme von 4 Millionen € für die Umbauten wurde nicht überschritten. Alle Gewerke wurden sach- und fristgerecht ausgeführt, besonderer Dank ist dafür der Kurhessenbahn, der Stadt Bad Laasphe, dem ZWS und den ausführenden Unternehmen auszusprechen.
Für das Gremium hat der Bahnhof Bad Laasphe Vorbildcharakter für weitere Bahnhofsrenovierungen in der Region. Das Votum für die Auszeichnung war einstimmig. Das Urteil bezieht sich auf die Planung, Durchführung und Umsetzung des Gesamtkonzeptes, bei dem das Kurhessenbahn-Café das Sahnehäubchen der gesamten Bahnhofsrenovierung darstellt.

Weitere Infos finden sie auf den Seiten der Fahrgastverbänden
www.vcd-siegen-wittgenstein-olpe.de
www.probahn-nrw.de
www.ak-schienenverkehr.de

Bäderexpress bleibt streckenweise ein Geisterzug

‚BäderExpress‘ fährt den größten Teil der Strecke von Marburg nach Bad Berleburg leer fahren

Bad Berleburg. Der Bahnhof der Odbornstadt ist nicht unbedingt ein Schmuckstück. Niemand verweilt auf seinen Steigen länger als unbedingt nötig. Gestern um 7.29 Uhr war das anders: Der Arbeitskreis Schienenverkehr Südwestfalen erwartete einen ganz besonderen Zug, den ersten nämlich, der von Bad Laasphe nach Bad Berleburg fuhr Grund genug für die Bahnfreunde, ihn ‚Bäderexpress‘ zu taufen und auf seiner ersten Reise zu begleiten – mit dem Auto allerdings.

Zugführer fährt bis Erndtebrück allein.

Das hatte auch seinen Grund, denn der Bäderexpress hat seine Tücken. Weil es nämlich von der Lahn an die Odeborn gar keinen Schienenstrang gibt, muß er zunächst Erndtebrück ansteuern. Was aber noch viel schlimmer ist: Er startet in Marburg und darf bis in die Edergemeinde nicht bestiegen werden. Der Zweckverband Westfalen-Süd für den Schienenpersonennahverkehr hat die Fahrt nicht bestellt, also muß die Deutsche Bahn AG den Zug leer nach Erndtebrück bringen, um ihn dort bereitzustellen. Dieses Spiel wiederholt sich zur Rückreise nach Hessen gegen 14 Uhr ‚Ein Schildbürgerstreich‘, so Achim Walder in einer Pressemitteilung.

Bad Laasphe schickte den Beigeordneten

Der Kreuztaler Kreis- und Landesverbandsvorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) war wie mehrere Vertreter des Schienenverkehr-Arbeitskreises extra nach Bad Berleburg gekommen, um den Express zu empfangen. Die Stadt Bad Laasphe die ihre Zugverbindung nach Wallau mit 55.000 DM jährlich unterstützt, wurde sogar von ihrem Technischen Beigeordneten Dr. Heinrich Loske vertreten.

Bahn würde gerne Reisende mitnehmen

Wir würden den Zug natürlich lieber mit Fahrgästen von Marburg nach Erndtbrück bringen, denn das wäre für uns billiger Aber der Zweckverband will das nicht, weil er dann die Kosten tragen mußte“, erläuterte Manfred Pietschmann, Pressesprecher der Deutschen Bahn AG in Essen, auf Anfrage der Siegener Zeitung.

Der Zug kam im schmucken Graffiti-Design

Der mit einigen Minuten Verspätung auf Gleis 3 einrollende Express war besonders fein herausgeputzt. Während er ein großes Namensschild des Arbeitskreises, das einige mitfahrende Schüler köstlich amüsierte, unmittelbar nach seiner Sekttaufe wieder einbußte wird er an dem todschicken silbernen Graffiti-Design, das ihm am Wochenende in Frankenberg zugefügt wurde, wohl noch zu tragen haben. Dessen größter Nachteil: Die Sprayer machten auch vor Rückspiegeln und Seitenscheiben des Zugführers nicht halt. ‚Die Bemalung ist ja eigentlich ganz schön‘, befand das Bad Laaspher Arbeitskreis-Vorstandsmitglied Otto Wunderlich, ‚aber für ihre Entfernung gibt die Deutsche Bahn jetzt wieder 150.000 DM aus.‘

Neues Kapitel der Eisenbahrigeschichte

Der Bad Berleburger stellv. Arbeitskreis-Vorsitzende Dr. Hartwig Bajer lobte den Bäderexpress als ’neues Kapitel der Wittgensteiner Eisenbahngeschichte‘. Wenn er auch durchgehend benutzt werden könnte, würden ‚vorzügliche Anbindungen an den Fernverkehr im Rhein-Main- und Rhein-Ruhr-Gebiet ermöglicht‘. Der Zug wäre dann ‚eine wertvolle Bereicherung für Bevölkerung, Tourismus und Bäderlandschaft‘. So sei es zum Beispiel vorstellbar, künftig Rehabilitationspatienten von den Marburger Universitätskliniken ’schneller, sicherer und kostengünstiger‘ nach Bad Berleburg zu bringen.

2,2 Mill. DM sind noch verfügbar

Der VCD griff in einer Pressemitteilung den heimischen Zweckverband für den Personennahverkehr auf der Schiene heftig an. Er habe zum Fahrplanwechsel keine zusätzlichen Reisemöglichkeiten bei der Deutschen Bahn AG bestellt. Überdies forderte der Verkehrsclub den Verband erneut auf, das Geld, daß er vom Land Nordrhein-Westfalen für die Ausgestaltung des Nahverkehres erhalten habe, auch fristgerecht zu verwenden. Zur Disposition stünden noch 2,2 Mill. DM.

Berleburg am Wochenende anbinden

Davon sollten 400.000 DM für Zugleistungen auf den Verbindungen von Dillenburg nach Siegen, von Betzdorf über Neunkirchen nach Haiger sowie von Wallau nach Bad Laasphe verwendet werden. Für weitere 400.000 DM könnten werktags sechs Züge zusätzlich und samstags und sonntags je zwölf Züge zwischen Erndtebrück und Bad Berleburg fahren. 200.000 DM sollten schließlich für zwölf Züge zwischen Erndtebrück und Bad Laasphe aufgewendet werden.

Behindertengerechte Wagen kaufen

Weitere Anliegen des VCD seien der Ausbau Erndtebrücks zur Drehscheibe des Öffentlichen Personennahverkehres in Wittgenstein die Anschaffung behindertengerechter Wagen und ein Ende des täglich voranschreitenden Gleisabbaus.