Der Verkehrsclub Deutschland e.V. ist für viele Menschen Ansprechpartner Nr. 1, wenn es um Mobilität und die damit verbundenen Probleme geht.
Beim VCD Kreisverband Siegen-Wittgenstein – Olpe häuften sich in den letzten Wochen die Beschwerden über die mangelhafte Ausstattung an den Bushaltestellen der Region. Viele der Haltestellenmasten verfügen über keinen Fahrplan und/oder keine Tarifinfo. Eine stichprobenartige Überprüfung des VCD hat ergeben, dass an 15 % der Haltestellen der Fahrplan fehlt oder durch Witterungseinflüsse derart beschädigt ist, dass er größtenteils nicht mehr lesbar ist. Dieser Eindruck wird durch die Auswertung des VCD-ÖPNV-Tagebuchs bestätigt, bei dem erstmals auch der Busverkehr mituntersucht wurde.
Der VCD hat Verständnis, dass bei zunehmendem Vandalismus nicht jeder zerstörte und gestohlene Fahrplan binnen einer Stunde ersetzt werden kann, an vielen Haltestellen fehlt der Fahrplan oder die Tarifinfo aber schon über Wochen. Besonders bedauerlich ist nach Auskunft des VCD die Tatsache, dass die Verkehrsbetriebe Westfalen Süd AG vor wenigen Wochen zwar einen kleinen Fahrplanwechsel durchgeführt haben, die Fahrpläne in der von Ihr bedienten Region aber nur teilweise ausgetauscht haben. So bleiben viele Fahrplankästen weiterhin leer! Tragisch ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass viele Buslinien nicht im Taktverkehr fahren oder viele Taktlücken haben, so dass der Fahrgast in jedem Fall auf einen Aushangfahrplan angewiesen ist um die nächst mögliche Verbindung zu erfahren.
Bedauerlich ist auch, dass an den meisten Bushaltestellen in den letzten Tagen zwar die neuen Tarifinfos mit den neuen Fahrpreisen aufgehangen wurden, die Fahrplankästen blieben aber vielerorts leer!
Der VCD Kreisverband Siegen-Wittgenstein – Olpe regt deshalb an, in Zeiten stetig steigender Mobiltelefonnutzung in die Fahrplankästen Aufkleber zu kleben, auf denen z.B. stehen könnte: „Fahrplan geklaut? Wir sorgen für Ersatz – Fahrplan und Tarifauskünfte auch unter Tel. 0271 233840. Ihre VWS.“ Der Aufkleber wird erst dann sichtbar, wenn der Fahrplan fehlt. So kann dem Fahrgast vor Ort per Telefon wenigstens etwas geholfen werden. Dass schnellstmöglich für einen neuen Fahrplan gesorgt werden muss, versteht sich von selbst!
Ein weiterer Anlass für Beschwerden war der kleine Fahrplanwechsel und die damit verbundene Umstellung zahlreicher Busverbindungen auf das Anruf-Linien-Taxi-System. Dies schränkt die Flexibilität des Fahrgastes leider erheblich ein, da wenigstens 45 Minuten vor Fahrtbeginn telefonisch vorbestellt werden muss. Damit verbunden ist ein finanzieller Aufschlag auf den regulären Fahrpreis von 2 € nach den ab 1. August gültigen neuen Fahrpreisen . Dies ist nach Ansicht vieler Fahrgäste nicht hinnehmbar und wird zwangsläufig dazu führen, dass viele Fahrgäste sich den sogenannten Komfortzuschlag für das ALT nicht mehr leisten können und wegen mangelnder Nachfrage auch die ALT-Verbindungen mittelfristig gestrichen werden. Der VCD appelliert deshalb zum wiederholten male an die Entscheidungsträger der Politik, sich mit der VWS auf ein besseres Bedienungskonzept zu einigen und dieses ggf. auch finanziell zu unterstützen!
Ferner ist der VCD auch weiterhin an Ihren Erlebnissen mit öffentlichen Verkehrsmitteln interessiert.